Ausbildung im Fahrsimulator

Eine moderne Form der Ausbildung erhielten am 18. März 2016 jeweils ein Mitglied aus jedem Löschbezirk der Gemeinde zusammen mit dem stellvertretenden Gemeindewehrführer. Auf dem Ausbildungsplan stand ein Lehrgang am Fahrsimulator bei der Feuerwehr Homburg.

Die ehrenamtlichen Kräfte nahmen das Angebot wahr, das Feuerwehrverbände und Unfallkassen von Rheinland-Pfalz und Saarland geschaffen haben. Sie besuchten am vergangen Freitag in ihrer privaten Freizeit eine vierstündige Schulung bei der Feuerwehr Homburg, die von Manfred Rippel (KFV Saarpfalz) geleitet wurde.

Im ersten Teil ging es zunächst um Unfallstatistiken und um die rechtlichen Grundlagen einer Einsatzfahrt mit Sondersignalen. Hier wurden die Feuerwehrangehörigen auch über bereits gesprochene Urteile im Zusammenhang mit Unfällen aufgeklärt.

Nach der Theorie absolvierte jeder Lehrgangsteilnehmer vier Fahrten im Simulator, die anschließend in der Gruppe analysiert und bewertet wurden. Ziel war es hier, das Bewusstsein für unübersichtliche Situationen und unberechenbares Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu schulen.

Alle Teilnehmer äußerten sich anschließend positiv zu dieser bislang einmaligen Gelegenheit, theoretische und praktische Fahrausbildung bei der Feuerwehr in Stresssituationen üben zu können.

Zum SFT, Sondersignalfahrt-Trainer:

Mit dem Ziel, die Sicherheit auf Einsatzfahrten nachhaltig zu erhöhen, starteten 2014 die Unfallkasse Rheinland-Pfalz und die Unfallkasse Saarland zusammen mit den Landesfeuerwehrverbänden Rheinland-Pfalz und Saarland eine neue Aktion für die Feuerwehren; in Rheinland-Pfalz auch für Rettungsdienst, Polizei und THW.

Es handelt sich hierbei um eine Ausbildung in einem Sondersignalfahrt-Trainer (SFT) mit Equipment und Ausbildern für ein simulationsgestütztes Verhaltenstraining bei Einsatzfahrten. Die Lehrgangsdauer beträgt ca. 4 Stunden, die sich aus einem theoretischen und praktischen Teil zusammensetzt.

Die Teilnehmer trainieren dabei, sich unter Stress auf den Verkehr während der Einsatzfahrt erhöht zu konzentrieren, vorausschauend zu fahren, auftretende Verkehrssituationen einschätzen zu lernen und verantwortungsvoll zu handeln. Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn sind überwiegend Risikoreich; Unfälle mit Einsatzfahrzeugen zeigen immer wieder, wie gefährlich Einsatzfahrten tatsächlich für unsere Ehrenamtlichen Helfer sind.

Das Risiko, während einer Einsatzfahrt zu verunglücken, steigt um das 17- fache mit hohen Sachschäden, um das 8-fache mit schwersten Verletzungen, und mit tödlichem Ausgang um das 4-fache.

Die Teilnehmer können mit diesem Simulator in realistische und kritische Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmern während der Einsatzfahrt gebracht und so noch besser auf ihre echten Einsatzfahrten vorbereitet werden.

In der Gruppe mit max. 6 Teilnehmern werden die Fahrten am Bildschirm gemeinsam ausgewertet.

Manfred Rippel wird dann in seiner Funktion als Instruktor des Landesfeuerwehrverbandes Saarland von November 2015 bis März 2016 etwa 360 KraftfahrerInnen und Kraftfahrer der saarländischen Feuerwehren bei über 60 Terminen ausgebildet haben.